Chronik von Kirche und Pfarrei
23.5.1910
Der Kirchenvorstand der Mutterpfarrei St. Lamberti beschließt den Bau einer "Kultusstätte" in Gladbeck-Butendorf.
13.9.1912
Erster Spatenstich
18.5.1913
Grundsteinlegung
4.3.1914
Glockenweihe
In einem feierlichen Hochamt nimmt Pfarrer Johann Heinrich Buck (1850-1918)von St. Lamberti mit bischöflicher Vollmacht die Einsegnung (Benediktion) der fertiggestellten Heilig Kreuz-Kirche vor und übergibt sie dem regelmäßigen Gebrauch.
Der Rektoratsbezirk Butendorf wird gebildet und Anton Brandt (1874-1949), bislang Rektor im Rektoratsbezirk St. Marien in Gladbeck-Brauck, wird Rektor an Heilig Kreuz.
Der Seminarpriester Heinrich Telohe (1889-1970) wird Kaplan an Heilig Kreuz, jedoch schon am 3. August als Sanitäter zum Kriegseinsatz abgezogen.
Der Seminarpriester Joseph Dahlmann (1875-1939) wird Kaplan an Heilig Kreuz.
28.4.1915
Feierliche Kirchweihe (Konsekration) durch den Münsteraner Weihbischof Theodor Kappenberg (1848-1920)
Erste Firmung in Heilig Kreuz durch Weihbischof Kappenberg
Für die zahlreichen polnischsprechenden Katholiken wird der sprachkundige Seminarpriester Anton Janning (1888-1966) zum zweiten Kaplan an Heilig Kreuz ernannt.
17.2.1916
Der Bischof von Münster, Johannes Poggenburg (1862-1933), unterzeichnet die Urkunde über die beabsichtigte Errichtung der Pfarrei Heilig Kreuz.
Der preußische Minister für geistliche und Unterrichtsangelegenheiten (Kultusminister), August von Trott zu Solz (1855-1936), erteilt die staatliche Genehmigung zu obiger Verfügung.
Die königlich preußische Regierung setzt die bischöfliche Urkunde in Vollzug.
Bischof Johannes Poggenburg unterzeichnet die Urkunde zur Errichtung der Pfarrei Heilig Kreuz zum 1. Dezember 1916. Zugleich wird Rektor Anton Brandt zum Pfarrverwalter bestellt, bis ein Pfarrer ernannt ist.
In der neuen Pfarrei leben 6.500 Katholiken und 3.000 Protestanten. Damit ist Heilig Kreuz auf viele Jahrzehnte die zweitgrößte der Gladbecker Kirchengemeinden.
3.5.1917
Bischof Johannes Poggenburg ernennt Josef Grünefeld (1868-1945), bisher Kaplan in Rheine, zum ersten Pfarrer von Heilig Kreuz.
Feierliche Pfarreinführung von Josef Grünefeld
Die beiden größeren der drei Kirchenglocken müssen zwecks Kriegsverwendung abgegeben werden.
Januar 1918
Otto Boecker (1882-1965) wird zum Kaplan an Heilig Kreuz ernannt. Da er jedoch bald an Lungenentzüdung erkrankt, wird er bis zum Herbst durch Seminarpriester Engelbert Schulte (1891-1953) vertreten.
Erzbischof Hermann Döring SJ (1859-1951), Bischof von Poona in Indien, spendet das Sakrament der Firmung.
18.5.1920
Bischof Johannes Poggenburg spendet das Sakrament der Firmung.
Pfarrer Grünefeld begeht sein Silbernes Priesterjubiläum, morgens mit einem festlichen Hochamt in der Kirche und abends mit einer Feier im Saale Stens an der Landstraße.
Ende November / Anfang Dezember findet eine erste Gemeindemission statt, die von drei Jesuitenpatres gehalten wird.
1922
Kaplan Anton Janning wird nach Bottrop versetzt; für ihn wird der ebenfalls polnischsprechende Laurenz Schmedding (1894-1972) zum Kaplan an Heilig Kreuz ernannt.
Weihbischof Johannes Scheifes (1863-1936) aus Münster spendet das Sakrament der Firmung.
11.1.1923
Beginn der Ruhrbesetzung durch belgische und französiche Truppen. Dreimal muß in diesem Jahr im Pfarrhaus Unterkunft für einen belgischen Offizier gestellt werden.
20.5.1924
Zu Pfingsten läuten erstmals die neuen Glocken, die als Ersatz für die im Kriege beschlagnahmten angeschafft werden konnten.
Für das Schwesternhaus in der Johannastraße konnte das benachbarte Gebäude zur Theodorstraße erworben werden.
Im September wird Kaplan Otto Boecker nach Rorup versetzt; an seiner Stelle wird der Seminarpriester Theodor Wiemann (1899-1965) aus Nordkirchen neuer Kaplan an Heilig Kreuz.
1925
Im April wird Kaplan Laurenz Schmedding zum Lehrer und Rektor am Oberlyzeum der Ursulininnen in Dorsten ernannt; ihm folgt als neuer Kaplan der Seminarpriester Bernhard Teupe (1899-1987) aus Wettringen.
Bischof Johannes Poggenburg spendet das Sakrament der Firmung.
1926
Die handschriftliche Pfarrchronik weist keinen Eintrag auf.
1927
Der Pfarrgarten wird instandgesetzt, wobei die östliche Hälfte zu Gartenland umgestaltet und die zu Kirche und Pfarrhaus gelegene mit Sträuchern bepflanzt wird. An der Nordseite des Pfarrgartens wird zur Ulmenstraße hin eine Mauer errichtet.
1928
An den westlichen Außenmauern der Kirche werden Ausbesserungen vorgenommen und die Eingangsbereiche mit Windfängen versehen.
Weihbischof Johannes Scheifes aus Münster spendet das Sakrament der Firmung.
Der Sammelverein "Die Kollekte" wird gegründet.
1929
Die handschriftliche Pfarrchronik weist keinen Eintrag auf.
17.11.1930
Weihbischof Johannes Scheifes aus Münster spendet das Sakrament der Firmung.
1931
Der Sammelverein "Die Kollekte" muß seine Tätigkeit wegen Geldknappheit aufgeben; er hatte insgesamt etwa 11.000 Mark zusammengetragen.
Im Mai wird Kaplan Theodor Wiemann nach Duisburg-Beeckerwerth versetzt und der dortige Kaplan Franz Sellhorst (1905-1983), gebürtig aus Gelsenkirchen-Buer, wird neuer Kaplan an Heilig Kreuz.
1932
Die Kirchenheizung wird aus dem Keller der Sakristei unter den Chor der Kirche verlegt, die Rabitzdecken der Kirche werden mit einer festen Decke überzogen und der Dachstuhl der Kuppel wird durch zusätzliche Balken verstärkt, um einem weiteren Durchsenken der Dachfelder vorzubeugen.
1933
Im Juni wird Kaplan Teupe zum Rektor der Filialkirche in Drewer ernannt. Ihm folgt als neuer Kaplan an Heilig Kreuz der Seminarpriester Joseph Kramer (1905-1958) aus Dülmen, der zugleich Präses des Arbeitervereins wird.
Weihbischof Johannes Scheifes aus Münster spendet das Sakrament der Firmung.
1934
Nach der Beseitigung erheblicher Mauerschäden im Inneren erhält die Kirche eine neue Ausmalung; die Portälchen an den Westeingängen und die Sockel der Innenwände werden mit einem Marmorbelag versehen.
An Allerheiligen wird zum dritten Mal eine Gemeindemission durch Jesuitenpatres gehalten.
1935
Kaplan Sellhorst wird als Generalvikariatssekretär nach Münster berufen, seine Nachfolge als Kaplan an Heilig Kreuz tritt der Seminarpriester Johannes Schmitz (1908-1992) aus Drensteinfurt an.
1.12.1936
Weihbischof Heinrich Roleff (1878-1966) aus Münster spendet das Sakrament der Firmung und hält eine Abendpredigt für die Männer der Pfarrei.
8.-22.12.1937
Ein Franziskanerpater hält religiöse Wochen für die Frauen und Männer der Gemeinde ab.
1938
Die handschriftliche Pfarrchronik weist keinen Eintrag auf.
1939
Im März wird Kaplan Kramer nach Rheine versetzt. An seiner Stelle wurde der Seminarpriester August Liedmeier (1913-1995) aus Bockraden bei Ibbenbüren Kaplan an Heilig Kreuz.
Am ersten Tag des "Krieges gegen Polen" fällt der Soldat Alois Wannemacher. Weitere Gefallene werden 1939 noch nicht gemeldet.
Der Dominikaner P. Thaddäus Roth OP aus Vechta hielt eine religiöse Woche vor allem für die Frauen der Gemeinde.
Kaplan Schmitz wird nach Recklinghausen-Suderwich versetzt, an seine Stelle tritt Kaplan Stanislaus Zdarta (1910-1990) aus Eppinghoven.
19.5.1940
"Die sonst seit einigen Jahren übliche Jugendfeier am Dreifaltigkeitssonntag [Jugendbekenntnistag] mußte im kleineren Maßstab gehalten werden, mit unserer Jugend in der Pfarrkirche. Die Beteiligung an der Feier war restlos"
"Vom Kriegsschauplatz in Frankreich wurden bis 1. Juli drei Gefallene gemeldet: Joseph Richter, Joseph Dudalski und Paul Steimann. Im Weltkrieg 1914/18 sind aus der Kreuzgemeinde 113 Soldaten gefallen."
Juli–August 1952
Ausmalung des Innenraumes und Einbau neuer Fenster, beides nach Entwürfen von Franz Woort-Kerkhoff, Entfernung der Altaraufbauten.
März 1960
Der Kirchvorplatz, bisher nur mit einer schwarzen Ascheschicht bedeckt, wird durchgehend asphaltiert.
1963
Renovierung des Kirchturms, der Turmhelm wird in Kupfer gedeckt und neue Turmuhr eingebaut.
1966/1967
Renovierung / Umgestaltung nach dem II. Vatikanum, Einbau der Orgelempore, Einbau neuer Fenster nach Entwürfen von Prof. Hans Ostendorf, Neuß (1924–1969), Abdeckung der Dächer mit einer Kupferfolie auf Teerpappe, Beseitigung erheblicher Bergschäden bis 5 Meter tief in die Fundamente, Verlegung der nördlichen und südlichen Seiteneingänge in die Querhäuser. Im Zuge dieser Maßnahmen wurden die Marienfigur und der Antoniusaltar absichtlich zerstört.
September 1968
Altarweihe durch Bischof Franz Hengsbach (1910-1991)
1971
Die alte Orgel wird als angeblich nicht mehr spielbar deklariert. Sie war 1914 aus der 1899 fertiggestellten St. Lambertikirche übernommen worden. Ursprünglich hatte sie im Jahr 1837 die Dorstener Fa. Breil für das dortige Franziskanerkloster gebaut.
1972
Installation einer neuen – elektronischen – Orgel. Vermutlich zu diesem Zeitpunkt ist die alte (obere) Orgelempore durch eine Wand aus Ständerwerk vom Kirchenraum abgetrennt worden.
1980
Einbau des schmiedeeisernen Gitters unter der Orgelempore.
1984
Ausmalung des Innenraumes und Neugestaltung der Westfront nach Entwürfen von Klaus Iserlohe, Aachen / Mönchengladbach (1928–2011).
1986
Innenabdeckung der unteren 10 Kirchenfenster durch farbige Glasfenster nach Entwürfen von Verena Bleher-Schnetzer, Essen.
1998-2000
Der Tambouraufsatz der Kuppel wird von außen restauriert, und sämtliche Dachflächen von Kirche und Pfarrhaus werden mit Kupferplatten eingedeckt.
15. August 2007
Vierzig Jahre nach der Zerstörung der ursprünglichen Marienfigur konnte eine neue Marienstatue für die Kirche beschafft werden. Es handelt sich um eine aus Lindenholz gefertigte, rund 120 Zentimeter große, detailgenaue Nachbildung der Schönen Madonna von Altenmarkt im österreichischen Pongau.
2010
Die Marienkapelle wird restauriert und mit einem neuen Anstrich versehen, und auch die Sakristeiräume werden neu gestrichen.
DATUM
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